Opf.Liga (SpT3) Die Rechnung ging nicht auf

Amberg, 01.12.2019 (wr) DJK Regensburg Nord – Haselmühl/Amberg 4,5:3,5

Am dritten Spieltag der Oberpfalzliga hatten sich die Schachfreunde Haselmühl/Amberg gute Chancen ausgerechnet, beim Mitaufsteiger DJK Regensburg die ersten Punkte zu holen. In der Tat boten sich in den einzelnen Partien beste Gelegenheiten, aber die Schachfreunde konnten sie nicht nutzen und verloren den Wettkampf mit 3,5:4,5. Damit bleiben die Sf Haselmühl/Amberg auf dem vorletzten Tabellenplatz mit 0:6 Punkten vor dem bisher ebenfalls erfolglosen SK Weiden 07, der noch zwei Brettpunkte weniger aufweist.

Beide Mannschaften hatten Personalprobleme und mussten wichtige Spieler ersetzen. So war Sf-Erfolgsgarant Daniel Ertl ebensowenig mit von der Partie wie DJK-Spitzenmann Andreas Bauer. Dafür kam Uwe Hermann zu seinem Saisondebut in der „Ersten“ und holte an Brett 7 gegen Zoran Andeijewic auch gleich den vollen Zähler. Bei entgegengesetzten Rochaden entwickelte sich ein offener Kampf, in dem Hermann im 20. Zug einen vergifteten Bauern anbot. Sein Kontrahent erkannte die Gefahr nicht und verlor einen Läufer und das Spiel. Am Nachbarbrett war Jürgen Zeitler aus der Eröffnung mit einer etwas beengten Position herausgekommen, und bald machte sein Gegner Lorenz Weger am Königsflügel Druck. Als Zeitler seine Bauernstellung dort lockerte, nutzte Weger dies zu einem Überfall aus heiterem Himmel, gegen den kein Kraut gewachsen war.

Am Spitzenbrett hatte Gerald Rösch seinem Gegenüber Christian Vilsmeier im elften Zug einen Bauern abgenommen. Der DJK-Mann startete einen gefährlichen Königsangriff mit Figurenopfer, um die Abseitsstellung von Röschs Dame auszunutzen, drang aber dank dessen umsichtiger Verteidigung nicht durch. So entschied am Schluss das Mehrmaterial von Rösch. Kapitän Wolfgang Reindl geriet gegen Altmeister Josef Luft an Brett 4 bald in Nachteil, wehrte sich aber erfolgreich und nahm im Endspiel das Heft in die Hand. Doch ein fehlerhaft pariertes Schachgebot machte alles zunichte; mit einem hübschen Turmopfer klärte Luft sofort die Lage zu seinen Gunsten.

Am 3. Brett hatte sich Gerhard Franz gegen Andreas Grünbeck eine vielversprechende Position erarbeitet. Er belagerte Grünbecks rückständigen c-Bauern, aber alle Lavierkünste brachten Franz nichts Zählbares ein. Kurz vor der Zeitkontrolle verflachte dann die Partie und mündete schließlich in einer Punkteteilung. Einen Unglückstag erwischte Richard Dötterl (Brett 5) gegen André Brack. Mit zwei Mehrbauern hatte Dötterl seinen Gegner klar in Griff und musste nur seine Königsstellung geeignet absichern. Doch hier trag er nicht die richtigen Züge, und Brack konnte völlig überraschend den Spieß umdrehen und den Punkt noch stehlen.

Eine spannende Partie sahen die Zuschauer an Brett 2, wo sich Heinz Däubler nach Generalabtausch der Türme in der h-Linie einem gewaltigen Angriff von Thomas Weiß ausgesetzt sah. Doch Däubler behielt kühlen Kopf und wahrte mit einer hervorragenden Verteidigungsleistung das Gleichgewicht. Beim Übergang ins Springerendspiel eroberte er sogar einen Bauern, konnte dies aber in keinen partieentscheidenden Vorteil ummünzen. So endete der Kampf mit einem leistungsgerechten Unentschieden. Am letzten Brett glich die Begegnung zwischen Reinhardt Kutschera und Johann Ferstl einer Achterbahnfahrt. Nach gutem Beginn kam Ferstl in Nachteil, doch sein Kontrahent konnte die Chance nicht ausnutzen. Auch Ferstl verpasste anschließend den Gewinn, und so landeten beide in einem Endspiel D+S+2B gegen D+T, in dem Ferstl alles versuchte, aber im 90. Zug in ein Remis einwilligen musste.