BL Nord (SpT1) Die Schnellsten waren die Erfolgreichsten

Amberg, 3.11.2018 (wr) Roding - Amberg 3,5:4,5

Etwas holprig verlief der Start in die neue Saison für die I. Mannschaft der DJK. Nach dem unglücklichen Abstieg in die Bezirksliga Nord hat man den sofortigen Wiederaufstieg in die Oberpfalzliga fest im Visier, zumal mit dem Internationalen Meister Andreas Rupprecht, der bisher für den SC Forchheim in der 2. Bundesliga antrat, und Heinz Däubler vom SC Haselmühl zwei Spitzenspieler die Amberger nun verstärken. Doch gegen den Mitabsteiger Sf Roding, den man im letzten Jahr noch klar bezwingen konnte, reichte es diesmal nur zu einem mühsamen 4,5:3,5.

Immerhin sind die ersten beiden Punkte unter Dach und Fach; außerdem erlitt der vermeintlich stärkste Ligakonkurrent TSV Nittenau, in der vorigen Saison ebenfalls noch in der Oberpfalzliga, eine empfindliche 3,5:4,5-Niederlage auf eigenen Brettern gegen den SC Sulzbach. An der Tabellenspitze rangiert der SK Schwandorf II nach einem (gespielten) 8:0-Sieg über den TV Oberviechtach II vor Sf Luhe-Wildenau, die den TSV 1880 Schwandorf mit 7:1 nach Hause schickten.

Es dauerte gut drei Stunden, bis die erste Partie beendet war. Dabei holte Gerald Rösch gegen Matthias Beck an Brett 4 den ersten Zähler für die DJK. In einer – wie bei Rösch nicht unüblich – unkonventionellen Stellung hatte der Rodinger einen vergifteten Bauern verspeist, was ihm eine Figur und schließlich die Partie kostete. Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Andreas Rupprecht, der sich gegen Ewald Fichtner mit einem schönen Bauerndurchbruch in der Mitte Zugang zum gegnerischen König verschaffte. Zwar konnte Fichtner das Matt vermeiden, aber der Freibauer Rupprechts war auf dem Weg zur Dame nicht zu stoppen.

Gerhard Franz hatte am 3. Brett in Markus Schwarzfischer einen sehr harten Widersacher. Selbst in seiner Spezialvariante im Damengambit konnte Franz aus der Eröffnung keinerlei Vorteile herausholen. In der Folge neigte sich die Waage zugunsten des Rodingers, und mit Glück rettete Franz' Mehrfigur gegen die Freibauern am Damenflügel das Unentschieden. Dafür sicherte sich die DJK die Punkte an den hinteren Brettern. Johann Ferstl hatte gegen den Kapitän der Gastgeber, Anton Gschwendner , einen Bauern verloren. Etwas überraschend opferte Gschwendner jedoch eine Figur für einen weiteren Bauernsmann, konnte dann aber Ferstls Königsangriff nicht mehr standhalten. Jürgen Zeitlers Sieg an Brett 8 war glücklich. Michael Burgard hatte auf d5 einen gedeckten Freibauern etabliert und bedrängte zudem den König so, dass Zeitler auch noch einen Bauern geben musste. Doch bei dessen Gegenattacke machte Burgard einen verhängnisvollen Königszug und büßte entscheidendes Material ein.

Damit lagen die Amberger mit 4,5:0,5 uneinholbar in Front; die Aufholjagd der Bayerwald-Mannschaft kam zu spät. Daniel Ertl und Markus Hessler lieferten sich an Brett 6 einen schwerblütigen Positionskampf. Nach 25 Zügen war noch kein Stein geschlagen worden, als Ertl seinem Gegner einen Qualitätsgewinn ermöglichte. Von diesem Verlust erholte sich Ertl nicht mehr und musste im 53. Zug die Waffen strecken. Tragisch verlief Heinz Däublers Partie am 2. Brett. Nach einem glänzenden Bauerngewinn hatte er umsichtig die gefährlichen Attacken von Shpend Berisha abgewehrt, der dafür Turm und Läufer ins Geschäft gesteckt hatte. Doch in Zeitnot verlor Däubler auf Gewinn stehend den Turm, und im verbleibenden Remisendspiel geriet er in eine Falle, was Damen- und Partieverlust zur Folge hatte. Ohne Fortune war an diesem Tag auch Wolfgang Reindl (Brett 5), der sein Spiel strategisch falsch aufgebaut hatte. Marco Musto spielte aus sicherer Position heraus druckvoll dagegen, hatte das Geschehen stets im Griff und zwang Reindl im 72. Zug zur Aufgabe.